Ich kenne niemanden, der gerne auf einen fremden Anrufbeantworter spricht. Es soll sogar Menschen geben, die sich vorher schriftlich genau notieren, welche Worte sie nach dem Piepton sagen möchten …
Sie wissen bestimmt, dass Anwälte sehr viel diktieren. Heutzutage sogar immer öfter mit Spracherkennungsprogrammen, d.h. man kann das so Diktierte sofort auf dem Bildschirm sehen. Anfangs ist das wie so vieles gewöhnungsbedürftig, später ist man ohne große Probleme in der Lage auch komplizierte Sachverhalte auf diese Art und Weise schnell zu Papier zu bringen. Sie fragen sich jetzt bestimmt, was das mit einem Anrufbeantworter zu tun hat. Richtig?
Wenn man diktiert, sollte man immer die Satzzeichen mit diktieren. Entweder für die Sekretärin, die den Text später abschreibt oder für das Spracherkennungssystem, welches nicht automatisch die richtigen Satzzeichen setzt. Auch das geht einem sehr schnell in Fleisch und Blut über. So weit so gut. Können Sie sich jetzt vorstellen, was passieren kann, wenn die Anwältin auf einen Anrufbeantworter spricht…
„Guten Tag Punkt. Hier spricht Rechtsanwältin Mosel Punkt. Leider habe ich Sie heute nicht erreicht Komma, können Sie mich bitte morgen zurückrufen Punkt. Vielen Dank Punkt. Auf Wiederhören Punkt.“
Erst kurze Zeit nach dem Auflegen, beim Rekapitulieren des gerade Gesagten fällt einem auf, was man da gerade gemacht hat. Und nein, man kann das nicht mehr löschen …
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