Wenn ich etwas im Jahr 2020 gelernt habe (zusammen mit vielen anderen), dann ist es, einigermaßen zuverlässig Mandantenbesprechungen und, neudeutsch Meetings, mit Kolleginnen und Kolleginnen über den Bildschirm zu veranstalten. Die Betonung liegt auf dem einigermaßen.
Ich bin immer noch begeistert, wenn mein Mandant und ich zur selben Zeit über den Bildschirm Kontakt haben, wir uns sehen und beide Mikrophone funktionieren. Okay, wenn man jemanden gar nicht kennt, das ist bei Beratungen häufig der Fall, ist es ein guter Einstieg, statt über das Wetter über die Tücken der Technik zu sprechen oder sich zu gratulieren, das man die Tücken gegenseitig besiegt hat. Zumindest zunächst.
Ich habe es mir leider noch nicht abgewöhnen kann, den Fehler immer sofort bei mir zu suchen, wenn etwas nicht nicht funktioniert. Da steigt mein Puls schonmal in die Höhe, wenn auf der anderen Seite Gesprächspartner warten und man selbst einigermaßen ratlos verschiedene Tasten drückt. Daran arbeite ich aber.
Nach dem Motto „Geteiltes Leid ist halbes Leid“, hilft es ungeheuer, an Online-Fortbildungen teilzunehmen. Jeder Veranstalter regelt die technischen Zugangsvoraussetzungen anders. Es hat gedauert, bis ich begriffen habe, dass es sinnvoll ist, verschiedene Browser aktivieren zu können. Abgesehen davon, dass es mich in fachlicher Hinsicht natürlich weiter bringt, ist es auch amüsant zu beobachten, dass die Kollegen und Kolleginnen dieselben Probleme haben. Referenten vergessen, ihr Mikrofon einzuschalten oder noch besser, vergessen, es wieder auszuschalten in den Pausen. Auf diese Weise kann man hautnah am Mittagessen teilnehmen oder den Beschwerden über technische Probleme lauschen. Kollegen posten verzweifelt in den Chat, dass sie nichts hören, das Internet zwischendurch abstürzt oder sie gerade auf Toilette waren, als das Codewort für die Teilnahmebestätigung durchgegeben wurde. Natürlich lesbar für alle.
Man muss sich den nötigen Humor bewahren.
Schreibe einen Kommentar