In Nordrhein- Westfalen ist das erste Schulferienwochenende angebrochen und die Schulkinder genießen hoffentlich ihre Ferien. Auch die Familienanwältin ist froh, dass endlich Ferien sind. Nicht etwa, weil ich in den Urlaub fahre. Nein, ich bleibe schön zu Hause und freue mich an der sich leerenden Stadt.
Wie jedes Jahr vor den großen Ferien gab es in den letzten zwei bis drei Wochen den einen oder anderen Fall, wo sich voneinander getrennte oder geschiedene Elternteile über die Aufteilung der Urlaubstage mit den gemeinsamen Kindern nicht einigen konnten und dafür anwaltliche Hilfe benötigten. Im Klartext: Es gab Streit darüber, wer wann wohin mit welchem Kind in die Ferien fährt. The same procedure as every year.
Ich habe zutiefst Verständnis dafür, dass man gemeinsam mit seinem Kind Urlaubstage verbringen möchte. Leider geht es bei Konflikten der Eltern über diese Frage sehr häufig nicht darum und auch nicht um die Dinge, die die Kinder gerne hätten. Statt dessen werden die bestehenden und nicht geklärten Paarkonflikte abgearbeitet. Und nein, es gibt keine Regel, dass man Kinderumgangszeiten zeitlich auf die Minute genau hälftig aufteilen muss.
Mediation kann eine Lösung sein, damit nicht jedes Mal die selben Streitereien auftreten und eine dauerhafte Befriedung erreicht wird. Ansonsten hilft den betroffenen Kindern nur die Zeit. Diese werden älter und entscheiden irgendwann ganz alleine, ob und mit wem sie wohin fahren möchten. Dann ist aber meistens schon sehr viel kaputt gegangen.
„Mit elterlichem Gruß“ beendete ein Elternteil in dieser Woche eine Mail an einen anderen Elternteil, in der überwiegend Vorwürfe und Beschimpfungen niedergeschrieben waren. Ich gestehe, dass ich manchmal das Bedürfnis habe, auf etwas draufzuschlagen. Das legt sich aber Gott sei Dank immer wieder schnell. In diesem Sinne: Schöne Ferien!
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