Ich bin eine leidenschaftliche Weltenbummlerin und habe schon sehr viele Orte auf diesem Planeten gesehen. Darunter waren durchaus welche, an denen ich gern länger verweilt wäre. Und doch gibt es den einen, an den es mich zu jeder Jahreszeit hinzieht. Ich spreche von der Nordsee und hier speziell von Sylt. Rechnet man die Wochen zusammen, die ich dort verbracht habe, kommen sicher sehr viele Monate heraus. Ich werde nach wie vor kribbelig vor Freude, wenn ich über den Hindenburgdamm fahre, rechts und links von mir die Nordsee, die salzig würzige einzigartige Luft einatme, die Schafe, die von weitem wie kleine Wollknäule aussehen, betrachte, die Möwen, die kreischend am Watt lang laufen, überhaupt, die einzigartigen Farben des Wattenmeers …
Ich höre jetzt besser mal auf, bevor es kitschig wird.
Was lag also näher, als einen Roman zu schreiben, der auf meiner Lieblingsinsel spielt. Die Idee kam mir bei einer Wanderung am Ellenbogen im Februar 2018. Meine Protagonistin Zoey flieht im Winter auf die Insel, weil ihr Lebenspartner gestorben ist. Auf Sylt findet sie Heilung und zurück in ein ganz anderes Leben.
„Du musst Konfetti in dein Leben bringen, es bunt und lebenswert gestalten“, sagt Marlene.
Das ist ein Motto, was ich uneingeschränkt teile. Ich versuche in meinen Beratungsgesprächen mit meinen Mandanten immer, ein Stück dieser Philosophie zu vermitteln. Mir ist klar, dass Trauer über den Verlust eines Menschen, sei es durch Tod, sei es durch Trennung, ein Prozess ist, der bei jedem anders verläuft. Aber es gibt ein Leben nach der Scheidung, auch wenn man sich das nicht vorstellen kann, genauso wie es ein anderes Leben nach dem Tod eines geliebten Partners geben kann. Etwas, was zunächst völlig unvorstellbar erscheint.
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