Ein typischer Fall aus meiner Praxis: Eine alleinerziehende Mutter (sorry Männer, es sind einfach meistens die Mütter, aber natürlich kann es auch Väter treffen) kommt zu mir, weil sie Kindesunterhalt einfordern möchte. Der Kindesvater zahlt nicht, obwohl er nach Ansicht der Kindesmutter über genügend Einkünfte verfügt. Oder er zahlt nicht, weil er angeblich aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten kann. Wie kann man nun beweisen, dass die Mutter recht hat?<!–more–>
Früher, damit meine ich die Zeit vor Facebook und Co, habe ich schon mal über die Einschaltung eines Detektivs nachgedacht. Der hätte dann z.B. ermitteln können, ob der Vater schwarz arbeitet oder nicht. Heutzutage ist das nur noch selten notwendig. Man muss eigentlich nur herausfinden, ob der Vater einen Facebookaccount hat. Dort findet man dann normalerweise alles, was man wissen möchte:
Da posten Väter Bilder mit ihren gerade gekauften Autos oder schreiben, in welchem Luxusresort sie den nächsten Urlaub mit der Freundin verbringen werden. Schließlich müssten sie sich da vom schweren Arbeitsleben erholen. Andere laden tolle Fotos hoch, auf denen man sie bei sportlichen Aktivitäten bewundern kann. Gleichzeitig tragen sie im Unterhaltsprozess vor Gericht vor, dass sie arbeitsunfähig seien.
Frauen posten gerne Fotos von Urlaubsreisen oder Familienfesten mit ihrem neuen Partner, ohne zu bedenken, dass sie noch Unterhalt von ihrem (geschiedenen) Ehemann haben möchten. Und, und, und ….
Für viele meiner Kollegen oder Kolleginnen ist Facebook so etwas wie Teufelswerkzeug. Verstehe ich gar nicht 🙂
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